Die Rohingyas - Konstruktion, De-Konstruktion und Re-Konstruktion einer ethnisch-religiösen nationalen Identität The Rohingyas in Myanmar. Construction, De-construction and Re-construction of an Ethnic Identity ASEAS 1 (1) Die Rohingyas - Konstruktion, De-Konstruktion und Re-Konstruktion einer ethnisch-religiösen Identität The Rohingyas in Myanmar. Construction, De-construction and Re-construction of an Ethnic Identity Hans-Bernd Zöllner ASEAS - Österreichische Zeitschrift für Südostasienwissenschaften / Austrian Journal of South-East Asian Studies, 1 (1), 2008 SEAS - Gesellschaft für Südostasienwissenschaften - www.SEAS.at Die Rohingyas, die im Staat Rakhine (Arakan) im Westen des heutigen Myanmar leben, bilden eine große geschlossene muslimische Bevölkerungsgruppe an der Grenze zu Bangladesh. In den vergangenen Jahrzehnten gab es mehrere Fluchtbewegungen über die Grenze und Aktionen der Rückführung. Bei alledem ist der Status der Rohingyas umstritten. Die Organisationen, die ihre Interessen vertreten, sehen sie als indigene Bewohner des Landes, die sich auf eine mehr als 1000jährige Geschichte berufen können. Von Seiten buddhistischer Arakanesen und der Zentralregierung Myanmars werden sie als Ausländer angesehen und behandelt. Das Papier untersucht die historische Genese der Konstruktion einer ethnischen Nationalität der Rohingyas vis à vis der buddhistischen Bevölkerung in Arakan und Gesamtbirma sowie die Bestreitung dieses Anspruchs und gibt dabei einen Überblick über die muslimische Einflüsse auf die Geschichte und Kultur des über Jahrhunderte unabhängigen Königreichs Arakan. The Rohingyas living in the state of Rakhine (Arakan) in western Myanmar form a great en bloc community Muslim community on the border to Bangladesh. In the past decades, great numbers of people fled the country and were repatriated later. The status of the Rohingyas is a controversial issue. The organisations representing their interest consider them as indigenous people of Myanmar looking back at a history of 1000 years in Arakan. Buddhist Arakanese as well as the central government of Myanmar, however, regard and treat them as foreigners. The paper examines the historical genesis of the construction of a national Rohingya identity vis-à-vis the Buddhist population of Rakhine and the whole of Burma/Myanmar as well as its contradiction. In addition, an overview on the Muslim influences on history and culture of the kingdom of Arakan will be given. 53 ASEAS 1 (1) 1 Einleitung Dieser Beitrag hat in mehrfacher Hinsicht mit einem Grenzfall zu tun. Die Gruppe von Menschen, von denen hier die Rede sein soll, lebt auf zwei Seiten einer Grenze. Sie hat sich in den letzten Jahrhunderten herausgebildet, verschiedene Entwicklungen durchlaufen und ist dabei im Laufe der Zeit gewissermaßen immer fester geworden. Heute ist es die Grenze zwischen Rakhine (Arakan), dem westlichen Staat Myanmars,� und Bangladesh. Auf ihrer nord-westlichen Seite leben – teils in Flüchtlingslagern, teils in Elendsquartieren – einige zehntausend Menschen, die vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) unter dem Begriff „Rohingyas“ geführt werden. In Myanmar gibt es einige hunderttausend Personen der mit diesem Namen bezeichneten Gruppe, die aber im Lande selbst offiziell nicht so genannt werden dürfen. Den Menschen auf beiden Seiten der Grenze ist gemeinsam, dass sie Muslime sind, dass sie und ihre Vorfahren eine längere Vorgeschichte von teils freiwilligen, teils gewaltsam erzwungenen Migrationen hinter sich haben und dass sie in beiden Ländern unwillkommen sind. Die durch den Fluss Naaf bezeichnete Ländergrenze trennt gleichzeitig die Disziplinen der Südasien- und der Südostasienforschung. Die „Rohingyas“ bieten also Anlass, traditionelle Forschungsgrenzen zu überschreiten. Weiter wird es im Folgenden darum gehen, inwieweit sinnvoller Weise von den Rohingyas als einer durch bestimmte Merkmale von anderen abgegrenzten Gruppe gesprochen werden kann, also um ein Problem, das neben einer politischen auch eine erkenntnistheoretische Meta-Ebene impliziert und somit die Südasien- wie die Südostasienerforscher fragt, auf welcher Ebene der Wirklichkeit das angesiedelt ist, was sie im Zusammenhang mit dieser Gruppierung – und darüber hinaus – erforschen. Schließlich hat dieser Beitrag eine forschungspolitische Komponente. Birma/Myanmar ist eine der Regionen Südostasiens, die notorisch unterforscht sind. In diesem Beitrag werden zuerst die Elemente benannt, die zur Konstruktion einer Rohingya- Identität beigetragen haben, dann wird die De-Konstruktion der diese Identität stützenden Argumente vorgestellt und schließlich erfolgt als Zusammenfassung die Re-konstruktion einer „negativen Rohingya-Identität“, gefolgt von einer kleinen Schluss-Pointe. Ausgangspunkt ist ein kurzes Zitat aus einem kürzlich erschienenen Sammelband zum Islam � Die seit �988 regierende Militärjunta verfügte �989, dass das ganze Land international mit dem Begriff „Myanmar“ zu bezeichnen sei, der intern schon vorher üblich gewesen war. Der Begriff „Birma(ne)“ (englisch: „Burma(n)“) und seine Ableitungen sollten danach für die ethnische Mehrheit des Landes verwandt werden. Diese Sprachregelung ist von der Regierung der Vereinigten Staaten und verschiedenen Oppositionsgruppen gegen das Regime nicht übernommen worden. Im Folgenden wird für die Zeit vor �989 das Wort „Birma“, für die Zeit danach das Wort „Myanmar“ verwendet. – Die Umbenennung betraf auch andere geographische Bezeichnungen wie Rakhine – Arakan und Yangon – Rangun. 54 Hans-Bernd Zöllner - Die Rohingyas ASEAS 1 (1) in Südostasien, herausgegeben vom renommierten Institute of Southeast Asian Studies (Fealey & Hooker 2006). Da werden vier Gruppen von muslimischen Gemeinschaften in Myanmar unterschieden, wobei die Rohingya als eine Untergruppe der in Arakan lebenden Muslime genannt werden. An dem folgenden Zitat ist, wie im Weiteren gezeigt werden soll, je nach Betrachtungsweise fast alles falsch und doch zugleich auch wieder fast alles richtig. The Rohingyas probably first migrated eastwards to Burma in the fifteenth century when a nominally Muslim kingdom ruled an empire that at its ascendary stretched from Dacca … to Moulmein. (Lamprecht 2006: 25) Hier wie in anderen Publikationen2 wird zusammenfassend ein – wahrscheinlicher – Zusammenhang zwischen der Geschichte der Rohingyas und der des heutigen Myanmar formuliert. Diese historische Zuordnung lässt sich als Ergebnis eines komplexen Prozesses der allmählich erfolgten Konstruktion einer Rohingya-Identität verstehen. 2 Bausteine der Konstruktion einer ethnisch-religiösen Identität Wie andere ehemalige Kolonien, ist auch der heutige Staat Myanmar aus einer Mischung unterschiedlicher Traditionen von Staatlichkeit entstanden. Auf der einen Seite stehen die Traditionen der Reiche und Gemeinschaften, die es in den Grenzen des heutigen Myanmar im Laufe der Geschichte gegeben hat. Zu den Reichen gehören die Königreiche, die von verschiedenen birmanischen Dynastien beherrscht wurden, sowie das über Jahrhunderte unabhängige Königreich Arakan� und seit Beginn des �9. Jahrhunderts das britische Empire. Zu den Gemeinschaften gehören muslimische Gruppierungen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, die in diesen Reichen dauerhaft sesshaft geworden sind. Elemente dieser verschiedenen Staats- und Gemeinschaftsverständnisse ergeben die Bestandteile, die zusammen zur Konstruktion einer Rohingya-Identität beigetragen haben. Diese Konstruktion erfolgte, wie in der Herausbildung kollektiver Identitäten üblich,4 im Gegenüber zu anderen 2 So findet sich in einem im Rahmen des Lehrforschungsprogramms der Universität Bielefeld verfassten Forschungsberichts folgender Passus: „Die Rohingyas sind die größtenteils muslimischen Bewohner des Gebietes Arakan im heutigen Staat Myanmar. Ihre Vorfahren sind die arabischen Händler, die Arakan und Bengalen besucht hatten, sich niederließen und mit der schon ansässigen Bevölkerung vermischten. Arakan ist historisch von vielen verschiedenen Eroberern heimgesucht und beherrscht worden. Im 9. Jahrhundert nach Christus kam Arakan unter die Herrschaft des indischen Subkontinents. Später, während der Zeit der Muslim-Könige im �5. Jahrhundert, wurde Arakan unabhängiges Königreich. Nach den drei anglo-burmesischen Kriegen im �9. Jahrhundert war Burma unter britischer Herrschaft und Arakan offiziell Teil von Burma. Ab �9�7 wurde Arakan zunächst als zu Indien gehörig geführt, kurz darauf aber aus verwaltungstechnischen Gründen Burma wegen der schwierigen geographischen Lage wiederangegliedert: die Trennung durch den Naf-River vom übrigen Bengalen und die Chittagong Hill Tracts als schwierig zu durchquerende und schlecht kontrollierbare Gegend“ (Hering 2000: 8). � Arakan wurde �784 vom birmanischen König Bodawphaya erobert und in das birmanische Reich eingegliedert. 4 Siehe Giesen �999 und Distelrath (u.a.) 2007. 55 ASEAS 1 (1) Gruppierungen auf beiden Seiten der heutigen Staatsgrenze. Im Folgenden werden drei dieser Elemente näher erläutert, die für die Herausbildung einer kollektiven „Rohingya-Identität“ konstitutiv sind. 2.1 Religiös bestimmte Ethnizität Nachdem die britische East-India Company nach dem ersten anglo-birmanischen Krieg im Jahr �826 neben Tenasserim im südlichen Teil des birmanischen Reiches auch Arakan in ihre indischen Besitzungen eingegliedert hatte, begann sie ihr neues Territorium zu katalogisieren. Dabei wählten sie in ihren ersten Zählungen der Bevölkerung Kategorien sowohl ethnischer wie religiöser Natur. �872 wurden im größten Distrikt Arakans, Akyab, der an Bengalen angrenzte, als eine von �0 Gruppen unter den insgesamt 276.67� Einwohnern 58.255 „Mohamedans of pure or mixed blood“ identifiziert (Gazetteer �98�: �6).5 Mit dieser Formulierung wurde darauf angespielt, dass Muslime im Unterschied zu den Hindus Frauen anderer Religionen und Volksgruppen heirateten und dass Verbindungen aus diesen Verbindungen dann ebenfalls Muslime waren.6 Damit war die Basis dafür gelegt, „die Muslime“ Arakans als eine durch Religion „homogenisierte“ ethnische Gruppierung zu betrachten. „Mohammedaner“, wie die Muslime Anfang des �9. Jahrhunderts vor dem Zeitalter der political correctnis und der geschlechtergerechten Formulierungen von den britischen Beamten genannt wurden, werden so zu einem Teil der Bevölkerung der von der Kolonialmacht neu konstituierten Einheit Arakan. Sie erhalten den Status einer Gruppe unter anderen in dem Distrikt lebenden Gruppen und dadurch ein potenzielles Recht auf gleich berechtigte Anerkennung. „Muslim-Sein“ erhielt eine bis dahin nicht gegebene quantitativ messbare Qualität gegenüber den Gegebenheiten unter der Herrschaft der arakanesischen (bis �784) und birmanischen (ab �784) Könige, vorher waren alle ethno-religiösen Gruppen im Lande im Sinne der buddhistisch begründeten Herrschafts-Ideologie dem jeweiligen Herrscher untergeordnet.7 Die Beziehungen zwischen den einzelnen Gruppierungen wurden also letztlich alle über die Beziehungen zur Spitze der Herrschaftspyramide definiert. 5 Die größte Gruppe waren die Arakanesen (�7�.6�2), es folgten nach den „Mohammedanern“ verschiedene „Hill Tribes“ (�8.577), Birmanen (4.6�2) und Hindus (2.655). Von allen anderen Gruppen (Europäer und Amerikaner, Eurasier und Indo-Portugiesen, Chinesen, Afghanen und Schan) wurden weniger als �000 Personen gezählt. 6 “One noticible difference between Hindoo and Mussulman immigrants was that the latter intermarry freely with the women of the country who, nominally at least, become Muslims” (Gazetteer �98�: �7). 7 Siehe zur Königs-Ideologie Arakans Leider (�998) zu Birma Lieberman (�984: 6�-92). 56 Hans-Bernd Zöllner - Die Rohingyas ASEAS 1 (1) 2.2 Rückwirkende historische Verknüpfung Es dauerte mehr als ein Jahrhundert, bevor die arakanesischen „Mohamedans“ auf der Bühne der Weltgeschichte wahrgenommen wurden.8 Entscheidend waren dafür die Ereignisse des Jahres �978, als zwischen März und August als Spätfolge der Entstehung des Staates Bangladesh und der Verstärkung der Bemühungen der birmanischen Regierung um eine „Homogenisierung“ des Landes etwa eine Viertelmillion muslimischer Bewohner Arakans nach Bangladesh flüchteten.9 Sie wurden im Laufe der nächsten Jahre repatriiert. Ihr Geschick wurde im Dezember desselben Jahres auf einer vom Islamic Council of Europe veranstalteten Konferenz über muslimische Minderheiten in nicht-muslimischen Staaten in London zur Sprache gebracht.�0 Dabei wurde festgestellt, dass die Muslime Bürger Birmas seien und seit mehr als 500 Jahren in der Region lebten (Islamic Council �980: 75). Diese historische Ableitung hatte zur Voraussetzung, dass es im Zeitalter der Nationalstaaten zur Identität einer Gruppierung, die sie von anderen Gruppierungen unterscheidet, gehört, dass ihr eine Geschichte zugeschrieben werden kann (vgl. Anderson �99�: 42-4�). Die in dem Konferenzband skizzierte „Rohingya-Geschichte“ wurde später in Publikationen und Internet- Präsentationen�� wiederholt und in dem Sinne ausgebaut, dass Arakan bis zu der Eroberung durch die Birmanen im Jahr �784 ein muslimisches Königreich gewesen sei. Damit wird zugleich der Exodus von �978, der sich �99� und �992 wiederholte, in eine Reihe mit einem die Geschichte der die Region prägenden birmanischen Expansionismus gestellt. 2.3 Namensgebung Schließlich wird auch der Name der Gruppe, Rohingyas, historisch abgeleitet und damit legitimiert: „It is a historical name of a community living in Arakan. Historically the old name of Arakan is Rohang and her people are Rohingyas.”�2 Damit ist die Identifikation der 8 In der Geschichte des “modernen Birma” von J.F. Cady (�965) kommen die arakanesischen Muslime gar nicht vor. In Tinkers Analyse der ersten Jahre der birmanischen Unabhängigkeit wird nur die �948 ausgebrochene Mujahid- Rebellion erwähnt, deren Teilnehmer so charakterisiert werden: „[…] bands of Muslim adventurersin the extrem north of Arakan, whose terrorist activities were […] beyond government control, activities ostensibly devoted to the creation of a separate Muslim State“ (Tinker �957: �4). 9 Siehe zum Folgenden: Yegar (2002: 54-67). �0 Siehe Islamic Council �980. Aus dem Tagungsprogramm (S. �58-�62) geht hervor, dass das Geschick der birmanischen Muslime auf der Konferenz mehrmals thematisiert wurde. In dem Konferenzband ist nur ein Vortrag enthalten, der Einzelheiten zu dieser Frage enthält. In den Resolutionen der Konferenz wird die „brutale Verfolgung“ von Muslimen in Birma ausdrücklich erwähnt. Außerdem werden Äthiopien, Eritrea, die Philippinen, Thailand und Kambodscha erwähnt (S. �65). �� Auf der Website der Free Rohingya Campaign (2005) ist zu lesen: „Arakan was an independent sovereign Muslim Kingdom up to �784 AD in which year it was colonized by Burmese king Bodawphaya. It is a multi-national country with two major communities of Rohingyas and Maghs. Rohingyas are Muslims and Maghs confess Buddhism.” �2 Free Rohingya Campaign (2006). Diese Definition findet sich fast wörtlich in einem Internet-Dokument des Flüchtlingshilfswerks UNHCR (2000). 57 ASEAS 1 (1) muslimischen Bevölkerung Arakans mit dem früheren Reich Arakan komplettiert. Die Rohingyas tragen den ursprünglichen Namen der Region weiter und repräsentieren somit den Ursprung einer Nation mit eigener Geschichte, Kultur und Sprache, die – wie andere unterdrückte Nationen auch – um die Anerkennung ihrer legitimen Rechte kämpft. 3 De-Konstruktion Die Rohingyas lassen sich somit unter die „imagined communities“ einreihen, die Kennzeichen einer Nation aufweisen. Sie haben ihre Geschichte rückwirkend nach-erzählt (vgl Homi Bhabha �995). Diese Erzählung und die daraus abgeleitete Konstruktion werden aber nun auch – von Vertretern anderer vorgestellten Gemeinschaften – bestritten. Dabei sind buddhistisch-arakanesische Nationalisten besonders aktiv. Rohingyas als ethnische Gruppe zu bezeichnen, sei eine Fälschung (fake), wird gesagt (Arakan Information Website 2007a). Zur Untermauerung ihrer Ansicht werden – wie von den Vertretern der Rohingyas – die Arbeiten von Wissenschaftlern angeführt.�� Im Folgenden wird kurz zusammengetragen, wie sich mit der Wissenschaft entlehnten Argumenten eine behauptete Rohingya-Identität de-konstruieren lässt. 3.1 Der Name: Ein Produkt aus der Zeit der Unabhängigkeit Für den Begriff „Rohingya“ gibt es sehr verschiedene Ableitungen. Außer der schon angeführten kann der Begriff so gegensätzlich übersetzt werden wie „die Mitleid erfuhren“ und „die Tapferen“ (Yegar �972: 25, Anm. �)�4. Eine dritte und vierte Version leitet den Namen von dem eines muslimischen Prinzen namens Rahin oder einem Sultanat namens Roang ab (Khin Maung Saw �994: 9�-95). Ergiebiger als die Klärung der Etymologie des Wortes ist die Frage, seit wann der Begriff in breitem Maße Verwendung findet. Dabei ergibt sich, dass das erst spät der Fall ist. Vor dem Ende der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts taucht der Begriff kaum auf.�5 Vor allem finden �� Siehe für die buddhistischen Arakanesen: Arakan Information Website (2007b) unter „Scholars column“, für die Rohingyas: Arakan Rohingya National Organisation (2007) unter „History“. Vgl. Aye Chan (2005). �4 Vgl. Fleischmann �98�: 24-25. Beide Autoren berufen sich auf einen Artikel in der birmanischen Zeitung The Guardian Magazine aus dem Jahr �960. Der Autor, Ba Tha, war wahrscheinlich ein Muslim, der einen birmanischen Namen angenommen hatte (mündliche Auskunft von Khin Maung Saw, Berlin). �5 Francis Buchanan, ein englischer Arzt im Dienste der East India Company, der �795 eine Delegation an den birmanischen Hof in Ava begleitete und �798 eine Erkundungsreise „through the Provinces of Chittagong and Tiperah …, in order to look out fort he places most proper fort he cultivation of Spices“ unternahm, erwähnt in einem Artikel aus dem Jahre �80� den Namen „Rooingyas“ als eine linguistische Bezeichnung einer Gruppe, die sowohl Muslime wie Hindus umfasst (Buchanan �80�). 58 Hans-Bernd Zöllner - Die Rohingyas ASEAS 1 (1) sich in den Berichten der britischen Kolonialbeamten aus dem Ende des �9. und dem Anfang des 20. Jahrhunderts keinerlei Hinweise auf eine Bezeichnung, die auch nur eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Namen „Rohingya“ aufweist. Im Blick auf die „Mohammedaner“ wird zwischen verschiedenen Gruppen differenziert, die zu unterschiedlichen Zeiten ins Land gekommen sind, wobei bei den Muslimen bengalischer Herkunft zwischen Nachkommen von Sklaven aus früheren Zeiten und Einwanderern aus der Gegend von Chittagong unterschieden wird, die sich zum Teil nur in der Erntesaison in Arakan aufhalten (Gazetteer of Burma �880: 2-�).�6 All das spricht dafür, dass der Begriff „Rohingyas“ in den schwierigen, von Bürgerkrieg und politischen Auseinandersetzungen, sowie Versuchen, die Einheit des Landes zu bewahren, geprägten 50er Jahren, entstanden ist.�7 Es ist möglich, dass er in Zusammenhang mit dem Aufstand muslimischer Rebellen, den Mujahids, in Arakan entstanden und verbreitet worden ist.�8 3.2 Die Vorgeschichte: Migrationen, Mischehen und galactic polities Der Name, unter der die Mehrzahl der muslimischen Bewohner Arakans heute bekannt ist, ist also eng verbunden mit der Geschichte des unabhängig gewordenen Birma sowie seiner westlichen Nachbarn Ost-Pakistan beziehungsweise ab �97� Bangladesh. Die „Rohingya- Problematik“ ist ein post-koloniales Problem, das – grob gesagt – eine doppelte Vorgeschichte hat. In der Kolonialzeit, die in Birma im Februar �826 mit dem Ende des anglo-birmanischen Krieges anbrach,�9 wurden die Voraussetzungen für die Migration zahlreicher Bewohner Indiens – und darunter besonders vieler aus dem an Arakan angrenzenden Bengalen – geschaffen. Die vorangegangenen Kriege hatten dazu beigetragen, dass dies Gebiet besonders dünn besiedelt war. Nun gab es Rückkehrer sowohl aus dem birmanischen Kerngebiet mit dem �6 Während hier auf den nördlichen Distrikt Akyab Bezug genommen wird, wird im Blick auf den südlicher gelegenen Distrikt Sandoway (Thandwe) zwischen Abkömmlingen muslimischer Soldaten, die Anfang des �9. Jahrhunderts auf Grund einer Hungersnot aus aus Ava gekommen waren, und den „Kaman“ unterschieden, die Nachkommen von Soldaten Shah Shujas, der in den Thronstreitigkeiten nach dem Tode Shah Jahans nach Bengalen floh und am Hofe des Königs von Arakan Zuflucht suchte (Gazetteer �98�: 6�9). �7 Siehe zu dieser Zeit Tinker (�957: �4-6�). – Einer Quelle zufolge wurde der Begriff von U Nu, dem ersten Premierminister gebraucht: „In November �959 the late prime minister U Nu, during a hectic campaign, in the Mayu District, Arakan near then East Pakistan, now Bangladesh, mistakenly uttered the word Rohingya. Since then politically motivated Bengali Muslims have been taking advantage of this by discarding their identity as Bengali to become a new race called Rohingya. These political Islamists have been working very hard for world acceptance of them as a new race (Arakan Information Website 2006). – Aye Chan (2005) meint, dass es bengalische Intellektuelle waren, die den Begriff anfangs der 50er Jahre erfunden haben. �8 So die Theorie von Khin Maung Saw (�994: 96-97). �9 In dem den Krieg beendenden Vertrag von Yandabo vom 24.2.�826 wurden die Provinzen Tenasserim und Arakan an die ostindische Kompanie abgetreten. Vgl. dazu Allott (�994). 59 ASEAS 1 (1) Zentrum in Ava wie aus dem angrenzenden Bengalen.20 Es handelte sich hier, wie im restlichen Birma auch, teils um Wanderarbeiter, teils um Menschen, die sich auf Dauer wieder oder zum ersten Mal niederließen und Familien gründeten. Dabei trafen sie im Lande auch auf Muslime unterschiedlicher ethnischer Herkunft, die sich in früheren Zeiten hier niedergelassen hatten und teilweise einheimische Frauen geheiratet hatten, deren Nachkommen als Muslime aufwuchsen, sich aber sonst kaum von der lokalen Bevölkerung unterschieden (Yegar 2002: 27- 28).2� Diese Tradition der „Mischehen“ wurde von einigen der neuen Zuwanderer fortgesetzt, womit sich, wie oben schon beschrieben, die „indischen Muslime“ von den „indischen Hindus“ unterschieden.22 Während in dieser Zeit die Grundlagen für die Entstehung einer zahlenmäßig großen Gruppe von Muslimen auf birmanischem Boden gelegt wurde, die durch Migration und Mischehen ethnisch gemischt, aber religiös homogen war, gab die Geschichte Arakans vor der Kolonialzeit Anlass, davon zu sprechen, dass Arakan „schon immer“ muslimisch gewesen sei. Zum Hofe von Mrauk-U, der Hauptstadt des Königreichs Arakan, das bis �666 auch die bengalische Hafenstadt Chittagong umfasste, gehörten Menschen verschiedener ethnischer und religiöser Herkunft, die allerdings allesamt dem buddhistischen Herrscher zur Loyalität verpflichtet waren (Leider �998). Der König Arakans drückte umgekehrt seine Verpflichtung gegenüber den Muslimen seines Reiches dadurch aus, dass er auch einen muslimischen Namen in seinem Königstitel aufnahm und dass dieser Name auch – aber nie allein – auf Münzen geprägt wurde. Weiter wurde am Hofe bengalische Literatur gepflegt (Bhattacharya 2002). All das geschah im System einer galactic polity (Tambiah ), deren Zentrum von Beginn der Blütezeit Arakans in Mrauk-U lag und eindeutig von einem buddhistischen Herrschaftskonzept bestimmt war, in dem auch die Idee eines cakkravartin, eines gerechten buddhistischen Weltherrschers vorkam. 4 Re-Konstruktion: Negative Identität Mit den Rohingyas wird somit eine Gruppe von Muslimen bezeichnet, die heute im Blick auf ihre Gruppenidentität zwischen Baum und Borke leben. In Bangladesh werden sie als Flüchtlinge aus Myanmar angesehen, in Myanmar als Menschen, die fälschlicherweise behaupten, ihre Geschichte sei ein Teil der Geschichte Arakans und könnten daraus das Recht ableiten, 20 „When Arakan was first ceded it was found to be almost depopulated but immigration soon flocked in, composed mainly of persons who had been driven out by the Burmese or who had escaped during the war and who came back to there homes from Chittagong and other neighbouring districts, and as the country became more settled, the immigration increased“ (Gazetteer �98�: �5). 2� Yegar benutzt für diese schon vor �826 in Arakan lebende „Mischbevölkerung“ den Begriff „Rohingyas“, ohne einen Beleg für eine zeitgenössische Verwendung dieses Begriffes anzuführen. 22 Der Gazetteer von �880 schreibt über die schon länger in Arakan lebenden Muslime: „They differ but little from the Arakanese except in their religion and in some customs which their religion directs; in writing they use Burmese butr among themselves employ colloquially the language of their ancestors” (Gazetteer �98�: �6). 60 Hans-Bernd Zöllner - Die Rohingyas ASEAS 1 (1) Myanmar als ihre Heimat zu betrachten. In der Volkszählung von �98� wurden sie folglich als „Bangladeshis“ gezählt.2� Für diese negative und fremdbestimmte Festlegung der Identität der Rohingyas – und vieler anderer in Myanmar lebenden Menschen mit einem indischen Hintergrund – ist entscheidend, dass das birmanische Staatsbürgerrecht, das �982 auf den Grundlagen der Bestimmungen von �948 neu formuliert wurde, eine historische Dimension hat.24 Eine uneingeschränkte Staatsbürgerschaft wurde dabei nur den Bewohnern des Landes zugesprochen, die zu den „national races“ gehören. Dabei wird das Jahr �82�, also das Jahr vor Ausbruch des ersten anglo-birmanischen Krieges, als zeitliche Grenze genannt.25 Für Angehörige von ethnischen Gruppen, die später ins Land kamen, ist ein Antragsverfahren vorgesehen, das verschiedene Abstufungen von Staatsbürgerschaft vorsieht. Mit dieser Regelung wurden und wird von allen, die nicht ohne weiteres als ethnische Birmanen anerkannt werden, und das sind alle Bewohner des Landes indischer Abstammung, eine Einzelfallprüfung zur Zuerkennung ihrer birmanischen Staatsangehörigkeit verlangt und somit eine „Gruppenidentität“ ausgeschlossen. Dieser historische Hintergrund erklärt zu einem großen Teil den Streit um die historische Rolle der Muslime in Arakan und die Verankerung des Begriffs „Rohingyas“ in der frühen Geschichte des Landes.26 Es ist bemerkenswert, dass in dieser juristischen Festlegung der Anfang einer birmanischen Nation auf das Datum vor Beginn der Kolonialzeit zurückverlegt wird. Damit wird eine Einbeziehung der zahlreichen ethnischen Gruppen, die in den Grenzen des heutigen Myanmars leben, erreicht, aber um den Preis der Ausgrenzung aller Bewohner indischer Herkunft, die gezwungen werden, sich in individuellen Verwaltungsakten die Staatsangehörigkeit zu beantragen. Die Identität der Rohingyas ist also „dazwischen“, sie ist virtuell, der Realität nachgebildet wie ein Avatar in den virtuellen Welten des Internet. Zugleich ist die Behauptung einer Rohingya-Identität aber auch höchst real, denn es ist gerade die Bestreitung der Anerkennung der eigenen Gruppenidentität, die Gemeinschaft schafft.27 Eine solche virtuelle bzw. „hybride“ Realität ist nun durchaus nichts Außergewöhnliches. 2� Lamprecht 2006: 25. 24 Siehe zum Gesetz von �948 Fleischmann (�98�: 86-89); Zum Gesetz von �982 Yegar (2002: 58-59). 25 Absatz � des Gesetzes in der Fassung von �982 lautet: „Nationals such as the Kachin, Kayah, Karen, Chin, Burman, Mon, Rakhine or Shan and ethnic groups as have settled in any of the territories included within the State as their permanent home from a period anterior to ��85 B.E., �82� A.D. are Burma citizens.” 26 Nach Abschluss der Arbeit an dem Text wurde Ende Juli 2007 berichtet, dass �5000 Rohingyas von den Behörden Myanmars Identitätsausweise bekommen werden. Nach Aussagen des Vertreters des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) in Yangon bekommen die Antragsteller einen Temporary Registration Certificate (TRC) genannten Ausweis. Die Kosten für die Anfertigung der fälschungssichereren Dokumente, die den Aufenthalt der Inhaber in Myanmar legalisiert, ohne dass sie damit die vollen Bürgerrechte bekommen, werden von den Vereinigten Staaten finanziert. Nach Aussagen des UNHCR-Vertreters gibt es an die 200.000 Rohingyas, für die ein solcher Ausweis hilfreich sein könnte als ein möglicherweise erster Schritt zur Anerkennung der vollen Staatsbürgerschaft (Irrawaddy, 24. Juli 2007). 27 Vgl. dazu das Konzept des „dritten Raums“ von Bhabha (�995). 61 ASEAS 1 (1) Die Rohingyas teilen sie mit anderen ethnischen Gruppen, deren Hauptkennzeichen darin besteht, dass sie auf Grund von Nicht-Anerkennung „bedroht“ sind wie etwa die Kurden und die Palästinenser. Im Unterschied zu den genannten Gruppen, die seit Jahrzehnten um ihre Anerkennung als Nationen kämpfen, bilden die Rohingyas eine Gruppe, aus der heraus sich bisher innerhalb Myanmars noch keine zivile Organisation hat herausbilden können.28 Damit ist sowohl die „Rohingya-Identität“ sowohl in ihrer negativen Version des Ausschlusses aus dem birmanischen wie dem Arakan-Staat wie der positiven Version durch die Unterstützer der dieser Gruppe angehörenden Menschen mehrheitlich fremdbestimmt. Schluss-Pointe Die Ausgrenzung von Teilen der Bevölkerung durch einen Staat ist aber auch eine Bedrohung für dessen eigenen Status. Das gilt mit besonderer Deutlichkeit für den Staat, dem die Rohingyas ein Bürgerrecht abtrotzen wollen. Das heutige Myanmar ist ein Staat, aber – noch – keine Nation. Die Versuche der Regierenden, dem Land eine nationale Identität zu verordnen, sind ähnlich konstruiert und werden ähnlich de-konstruiert wie das hier für die Muslime Arakans zu zeigen versucht wurde.29 So wie sich die Regierung Myanmars weigert, den Begriff „Rohingyas“ zu benutzen, weigern sich die Vereinigten Staaten und viele Oppositionsgruppen gegen die Militärregierung des Landes, den von ihr �989 verordneten Namen „Myanmar“ zu verwenden. Aber das ist eine andere Geschichte. Bibliographie Allott, Anna (�994). The End of the First Anglo-Burmese War: The Burmese Chronicle account of how the �826 Treaty of Yandabo was negotiated. Bangkok: Chulalongkorn University Press. Anderson, Benedict (�99�). Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts. Frankfurt/New York: Campus Verlag. Arakan Information Website (2006). Statement by Arakanese American. 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